Intel-Grafik (i915): Monitorerkennung mit Daisy-Chaining fehlerhaft
Beschreibung
Beim Einsatz von Monitoren mit DisplayPort-Daisy-Chaining (MST-Funktionalität) in Kombination mit Intel-Grafikprozessoren (z. B. in Celeron, Pentium, Core i3/i5/i7) kann es unter Linux-Systemen zu sporadischen Erkennungsproblemen von Monitoren kommen.
Betroffene Nutzer berichten, dass ein Monitor beim Start kurz angezeigt wird, danach jedoch verschwindet – d. h. er ist weder in xrandr
sichtbar noch unter /sys/class/drm/
als DisplayPort-Anschluss gelistet.
Ursache
Das Problem liegt in der MST-Unterstützung (Multi-Stream Transport), die im Intel-Grafiktreiber (i915
) standardmäßig aktiviert ist.
Diese Funktion ermöglicht das sogenannte Daisy-Chaining, bei dem mehrere Monitore über einen einzigen DisplayPort-Anschluss angeschlossen werden.
Allerdings ist die MST-Erkennung auf bestimmten Intel-Plattformen nicht zuverlässig, insbesondere bei:
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Jasper Lake (z. B. Celeron J6412)
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Tiger Lake, Gemini Lake, Elkhart Lake
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Kombinationen mit bestimmten Monitoren und Dockingstations
Die Folge:
Der Treiber scheitert bei der Erkennung der MST-Topologie oder bei der EDID-Abfrage (Anzeige-Identifikation), was dazu führt, dass einzelne Monitore nicht aktiviert oder vollständig ignoriert werden.
Lösung: MST deaktivieren
Damit die Monitore zuverlässig erkannt werden, muss MST im Intel-Treiber deaktiviert werden, auch wenn die Monitore eigentlich daisy-chaining-fähig sind.
Fügen Sie folgenden zusätzlichen Kernel-Parameter hinzu:
i915.enable_dp_mst=0
Wichtiger Hinweis zur Verkabelung
Obwohl die Monitore technisch Daisy-Chaining unterstützen, muss auf Daisy-Chaining verzichtet werden, sobald i915.enable_dp_mst=0
gesetzt ist.
Stattdessen sollten beide Monitore direkt mit eigenen DisplayPort-Kabeln an separate Grafikausgänge angeschlossen werden.
Nur so kann der Kernel die Anschlüsse korrekt erkennen und verwalten.